Literatur Österreichs und der Schweiz 1950 – 1990

1. Literatur Österreichs

In Österreich fanden sich schon sehr schnell nach Ende des Zweiten Weltkriegs Ansätze für eine neue Literatur. 1945 gründete Otto Basil die Zeitschrift Plan, in der bald viel junge Autoren und Autorinnen, wie z.B. Ilse Aichinger und Erich Fried, veröffentlichten. Mitte der fünfziger Jahre gründete sich die Wiener Gruppe, die an die Literatur um 1900 anknüpfte. 1960 bildete sich um den Herausgeber der Zeitschrift Manuskripte, Kolleritsch, die Grazer Gruppe. Peter Handke sorgte mit dem Erscheinen seiner Publikumsbeschimpfung (1966) für Aufsehen, da im letzten Teil dieses Stückes das Publikum mit zahllosen Schimpfwörtern und Ähnlichem konfrontiert wird. In den 70er und 80er Jahren machte der österreichische Schriftsteller Thomas Bernhard mit seinen Romanen und Dramen auf sich aufmerksam, z.B. mit Das Kalkwerk (1970), Auslöschung. Ein Zerfall. (1986) oder Heldenplatz (1988).

2. Literatur der Schweiz

Die Schweiz hatte während der Nazi-Herrschaft in Deutschland und auch danach bei vielen Intellektuellen einen guten Ruf, da ihre demokratische Ordnung bestehen blieb. Für viele Emigranten war sie der erste Anlaufpunkt. Nach dem Zweiten Weltkrieg trugen zwei Schweizer Autoren erheblich zur weltweiten Anerkennung deutschsprachiger Literatur bei: Friedrich Dürrenmatt (Der Richter und sein Henker, 1951; Der Verdacht, 1952; Der Besuch der alten Dame, 1956; Das Versprechen, 1958; Die Physiker, 1962) und Max Frisch (Stiller, 1954; Homo faber, 1957; Biedermann und die Brandstifter, 1958; Andorra, 1961). Weitere bekannte Schweizer Autoren sind Peter Bichsel und Adolf Muschg.